Wieso können die im Haushalt bereit gestellten 5 Mio. Euro für Brandschutz für den Bau des Turmes verwendet werden?

Sind das nicht zwei unterschiedliche Dinge? Brandschutz ist auch eine Frage der Besucherdichte. Je mehr Menschen, desto höher die Auflagen. Durch den sogenannten Bibelturm teilen sich die Besucherströme. Durch seine Schatzkammer zieht er viele Besucher an. Alleine dadurch wird der Schellbau (Altbau) entlastet.

Derzeit wird das wichtigste Ausstellungsobjekt im Bestandsgebäude Schellbau ausgestellt, der nicht den Brandschutzanforderungen entspricht. Wenn die Gutenberg Bibeln im neuen Gebäude ausgestellt werden, befinden sie sich in einem Bereich, der mit den erforderlichen Rettungswegen ausgelegt ist und sicher entfluchtet werden kann.

Im Budget für den ersten Bauabschnitt sind auch die nötigsten Maßnahmen für den Schellbau (zwei außenliegende neue Rettungswege) sowie Brandschutzertüchtigungsmaßnahmen im Bereich der Gebäudetechnik enthalten.

Umgekehrt gilt, wenn die Bibeln und die anderen kostbaren Bücher im Schellbau bleiben, bleibt der Besucherverkehr von zuletzt 140.000 Menschen im Jahr ein existenzielles Problem. Es müssten im Schellbau mehr Eingriffe getätigt werden als mit dem sogenannten Bibelturm.

Durch den ersten Bauabschnitt (mit Bibelturm) erspart man sich zunächst für den ersten Schritt umfangreichere Maßnahmen im Schellbau. Diese Maßnahmen könnten in keinem Fall warten. Würden die erforderlichen brandschutztechnischen Maßnahmen im Schellbau jetzt aber vorgezogen, müssten sie bei einer Generalsanierung wieder entfernt (und entsorgt) werden. Die 5 Mio. Euro würden ohne den 1. Bauabschnitt und den Bau des Bibelturms also in eine Notlösung gesteckt, die keinen dauerhaften Bestand hätte. Und das bei knappen Kassen!