Treppenabgang zur Ausstellungsfläche im sogenannten Bibelturm, der Schatzkammer mit den Gutenberg-Bibeln

Kann man nicht sofort das Haupthaus mit den fünf Millionen Euro sanieren?

Das Gutenberg-Museum braucht weit mehr als eine kleine Brandschutzsanierung und ein bisschen Aufhübschung. Es braucht eine grundlegende Erneuerung, denn im Wesentlichen konserviert es die Museumsdidaktik der 1960er Jahre. Mehr als ein halbes Jahrhundert später ist das nicht mehr tragbar.
Die anfänglich vorhandenen fünf Millionen Euro müssen im ersten Bauabschnitt in den Brandschutz investiert werden. Täte man das im Schellbau, wäre von einer Erneuerung für diese Summe nichts zu sehen. Die Investition bliebe in weiteren Fluchtwegen, Brandschutztüren und ein paar Pinselsanierungen stecken.
Der Clou des ersten Bauabschnittes ist es, mehr als einen Zweck auf einmal zu erfüllen: Durch die Entlastung des Haupthauses (Besucherströme teilen sich) wird der Brandschutz im Haupthaus verbessert. Dadurch müssen im Haupthaus keine Zwischenmaßnahmen finanziert werden, die man bei einer Generalsanierung (zweiter Bauabschnitt) wieder abbrechen müsste. Denn die Generalsanierung und Aufstockung des Haupthauses erfordert tiefe Eingriffe in die Bausubstanz. Aktuelle Einbauten müssen entfernt werden, vieles wird auf den Rohbau zurückgeführt. Was heute dort investiert würde, ist morgen obsolet.
Der Bibelturm umgeht genau das. Er
  • schafft zusätzliche Flächen als Erweiterung, die über beide Abschnitte der Baumaßnahmen hinweg Bestand haben,
  • entlastet den Hauptbau und führt deshalb dazu, dass der Betrieb im Schellbau bis zur Generalsanierung aufrecht erhalten werden kann.
  • ist museologisch der Einstieg in eine zeitgemäße Präsentation der wunderbaren Sammlungen und einmaligen Schätze des Gutenberg-Museums.